ANOPHTALMUS
Katharina Pethke ⎜D 2006 ⎜7 min ⎜35mm ⎜colour
produced by KHM Koeln
DOP: Christoph Kube

Im Verleih bei arsenal experimental Berlin (Freunde der deutschen Kinemathek) 
Uraufführung: Kasseler Dokumentar- und Videofest 2005

Preise

Prädikat besonders wertvoll,
Lobende Erwähnung der Jury bei Interfilm 2006

Festivals

2006: Festival des Court Métrages Clermont-Ferrand, German Film Festival Australia, Rencontres Audiovisuelles Lille, Exground Filmfestival Wiesbaden, Interfilm International Short Film Festival Berlin, Stranger than Fiction Köln, Festival des Curtas Metragens de Vila do Conde, Message to Man St. Petersburg, Sion Sommerkino Köln, Work in Progress Berlin, Contravision Berlin, Look and Roll Schweiz, German Film Festival Paris, Beirut International Documentary Film Festival 
2007: AmbulArt Ecuador, Kolumbien, Sehsüchte Potsdam, East End Film Fest London, Kunstfilmbiennale Ludwigsburg, Signes de Nuit Paris, Osnabrück Film Fest, Daegu, International Short Film Festival, CineMaiubit Rumänien
2008: Greifswalder Kurzfilmnacht, Asiana International Short Film Festival 
2009: Independent Days Karlsruhe, Norwegian Short Film Festival Grimstad

Ausstellungen

2005: Multiprises2, Cité Internationale des Arts Paris, 02.-10.12.2005 
2006: Art Cologne, Köln, 01.-05.11.2006 
2006: Phaenomenale, Kunstverein Wolfsburg, 25.11.2006-28.02.2007 
2007: Neue Konzepte, Bonner Kunstverein, 19.08.-06.10.2007
2008: wide angels spread their wings and…. Galerie Stedefreund, Berlin, 16.02.2008 
2010: Von dritten Räumen, Hamburger Kunsthaus, 24.03.-14.04.2010
2010: 5×3, Kunstraum Düsseldorf mit E. Hock und M. Wollgast, 08.10.-17.10.2010
2015: Videonale, Kunstmuseum Bonn
2019: each other, Art Studio Hamburg

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„Augenlos bedeutet dieses Fremdwort. Der Film beginnt ganz elementar und zeigt streng und klar in farbig-schönen Bildern, wie etwas Sichtbares entsteht. In Feuer getauchtes Glas wird in perfekter Handwerksarbeit zu einem Auge, zu einer Sehprothese. Der scheinbar einfache Film hat eine große Tiefe, seine stilistische Reinheit macht ihn zu einem filmischen Kunstwerk. Den Zuschauer erwartet zudem ein Schnitt, der an den Schock von Buñuels „Der andalusische Hund“ erinnert.“ (FBW Text zur Begründung der Vergabe des Prädikats ‚besonders wertvoll‘)

 

„Der Film beginnt ganz elementar mit einem in Feuer getauchten Objekt, das zusehends an Form gewinnt und vor unseren Augen allmählich zu einem gläsernen Auge wird. Bis zum Schluss bleibt die Kamera ganz nah an diesem Herstellungsprozess, wobei das Werkstück des Glasbläsers einem Auge immer ähnlicher wird und auf eine irritierende Art und Weise langsam beginnt, lebendig zu wirken.

 

Die Schlusseinstellung vom Mann, der die Prothese dann in seine leere Augenhöhle einsetzt, erzeugt einen Schock, der gleich zwei Jurymitglieder an die berühmte Szene vom durchschnittenen Augen aus Buñuels „Der andalusische Hund“ erinnerte.

 

Mit seiner radikalen Fokussierung auf die Herstellung dieses dem Zuschauer zuerst gänzlich fremden Objekts zwingt der Film zum genauen Hinsehen. So wird der Prozess des Sehens selber ins Zentrum gerückt, und schließlich ist die Auflösung des Bildrätsels ein Auge, das zwar nicht selber sehen kann, aber die Illusion eines gesunden, also sehenden Auges, vermittelt.

 

Die scheinbare Einfachheit dieses auch ästhetisch sehr reizvollen Films ist trügerisch. „Anophtalmus“ hat eine stilistische Reinheit und philosophische Tiefe, die den Film zu einem filmischen Kunstwerk macht.“ (Begründung der Jury zur Vergabe des Prädikats ‚besonders wertvoll‘)